Irgendetwas in Versus regte sich. Eine Art Ahnung. Ein vertrautes Gefühl..
Antylar war stehen geblieben und musterte die Bäume vor ihnen.
Dieser Geruch ist ganz nah...
Die Umgebung nicht aus den Augen lassend, schwang Versus ein Bein auf die andere Seite von Antylars Rücken und rutschte an seiner Flanke hinab.
jetzt vielleicht eine Ahnung, wer oder was uns erwartet? murmelte er und stellte sich neben die Schulter des Drachen.
irgendwo hab ich das mal gerochen.. aber ich kann es beim besten Willen nicht zuordnen
Der Junge hob die Hand mit dem Messer etwas an, die Handfläche nach oben und ließ die Waffe knapp darüber in der Luft rotieren.
Jetzt konnte er das Gefühl zuordnen. Metall.. Etwas metallisches war in der Nähe.. Und Metall bedeutet in 90 % der Fälle eine Waffe..!

SUkha schwieg lange und blickte sie ängstlich an, taute jedoch innerlich, langsam etwas an, sodass er fast ohne Stottern ihr antworten konnte
M-Mein Name?.... Ich weiß ihn nicht... aber... ich wurde seit langem Sukha genannt
erklärte er der Wahrheit entsprechend und schien imemr noch in seinem Kragen zu ertrinken, da er imemr noch eine ängstliche und eher kümmerliche Haltung hatte.
Er schluckte seine Angst vor seiner Frage hinunter und fragte dann schließlich die Fremde höflich, indem er sie siezte, statt sie zu duzen, wie ihr Name wäre. Das war ein großer Erfolg für ihn, dass er das hinbekommen hatte, immerhin schüchterte ihr Aussehen ihn immer noch ein und naja... er hatte nunmals insgesammt einfach Schiss

So schnell konnte Versus gar nicht reagieren, so schnell lag er auch schon auf dem Boden, ein seltsames Wesen auf sich sitzend.
Sein Messer konnte er so nicht benutzen, aber er spürte deutlich etwas magnetisches an diesem Wesen. Dessen Waffe war seine Waffe.
wer seid ihr und was wollt ihr?! zischte er wütend. Er hasste es, so überwältigt zu werden und wehrlos am Boden zu liegen.
Antylar hingegen blieb ruhig. Zu ruhig für Versus' Geschmack. Wie konnte man so gelassen bleiben?!
Dämonen also. Tierdämonen, um genau zu sein. Ich wusste doch, dieser Geruch kommt mir irgendwie bekannt vor meinte er und betrachtete die Dämonin vor sich.
verzeiht den unhöflichen Ton meines Freundes. Doch auch ich wüsste gern, was ihr von uns wollt?
Er wandte den Kopf samt der Fremden und sah zu dem männlichen Dämon, der - was Antylar nicht ganz so gefiel - Versus am Boden hielt. Dennoch blieb er ruhig.

Sabo nickte Darel entschuldigend zu, kletterte von seinem Felsen ins Wasser und watete an Land.
gib die Hoffnung nicht auf, aber erwarte nicht bei jedem Fremden der kommt, dass er es ist.. befahl er sich, lief den Strand entlang und setzte sich abseits des Lagers in den Sand.
Er legte sein Schwert neben sich, ließ sich nach hinten fallen und starrte in den Himmel.

Eltern... was waren Eltern schon? Irgendwann hatte auch SUkha welche gehabt, aber er blickte nun eher gekränkt weg und unterdrückte sich einige Tränen, bevor ein heißeres, schwaches Nein seine Lippen verließ und er an Ambrow vorbei auf das Meer blickte.
Feuer, Wasser, Sklaven, Festland, Lernen, VErkauft, Missbraucht, Geflohen, Hier.
Das waren nur Worte, aber das waren Worte seiner Vergangenheit und seines Lebens.
Ich wurde ihnen geraubt... vielleicht sind sie auch tot
meinte er, unerwartet kühl für seinen gläsernen Blick und seine sehnsüchtig aufs Meer hinaus schauende Haltung. Einen wunden Punkt zu treffen, war bei ihm einfach, weil er irgendwie über keines seiner Geschehnisse hinweggekommen ist, bisher... auch wenn er das Glück seines Lebens mehr wahrnimmt und mehr lobt, bleibt doch das Pech im gleichen Maßen und hinterlässt tiefe Narben.
Bei dem Gedanken, dass seine Eltern genau so gut noch leben könnten, kamen ihm dann doch die Tränen. Ob sie ihn vemrissten? Oder vergessen haben? Oder gar erswetzt? Wieso waren sie damals nicht dort und haben ihn zurückgelassen? Waren sie damals schon tot? Ode rhatten sie ihn gehasst?
Negative Fragen über negative Fragen machten sich breit und Sukha schüttelte nur rasch den Kopf, um wieder frei denken zu können.
SIE HABEN MICH GELIEBT!
schrie er sich in Gedanken an und sah dann mit weinenden Augen zu Ambrow auf, doch er lächelte nur stumm.

(also doch DEmonen und nich DÄmonen... habs mir doch gedacht xD)

Demon, Dämon... zwei Ausdrucksweisen, ein Wesen meinte Antylar und schnaubte, als eine Haarsträhne seine Nase kitzelte.
Das "kleiner" beachtete er gar nicht erst. Wobei er im Gesamtpaket ein ganzes Stück größer war als sie, aber egal.
gut, mein Name ist Antylar, Dämmerdrache, und mein Freund, auf dem du da sitzt, heißt Versus erklärte er mit einem Blick auf Ray.
erschrecken... gut, geschafft, und jetzt runter von mir knurrte Vers und versuchte sich unter Ray hervorzuquetschen.
Was für eine Schmach, so überwältigt worden zu sein..
und was heißt hier eigentlich "naschen"? fragte er dann, den Blick May zugewandt...
Naschen?! Er hatte keine Zeit angeknabbert zu werden! und keine Lust!
aber wenn ihr schonmal da seid lenkte Antylar ab wisst ihr zufällig, ob hier in der Nähe eine große Gruppe Reisender ist? Wir haben ihre Spur entdeckt und erhoffen uns, unter ihnen jemanden zu finden, den wir suchen
Versus warf seinem Drachen einen vernichtenden Blick zu. Musste er den beiden unbedingt erzählen, was sie vorhatten?..

Sie wollte ihm helfen? Hatte das der Bärtige damals nicht auch gemeint? Oder etwas sinngleiches? Und sein späterer "Besitzer" hatte ihm auch immer nur geholfen, laut dessen Worten. Geholfen Befriedigung zu erlangen, geholfen Liebe zu verstehen, geholfen bei allem möglichen... und doch war es keine HIlfe. Die Distanz, welche von Ambrow verringert wurde, ließ er wieder wachsen, indem er ihre Anzahl von Schritten auf sie zu, von ihr zurück wich.
W-Wi-Wie wilslt du helfen?
fragte er, wegen seiner bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen sehr scheu, zurückhalten, ängstlich und überaus fluchtbereit. Bisher hieß Hilfe für ihn SCHLECHTES... und das hatte sich als Definition für Hilfe in seinen Kopf festgesetzt:
Hilfe ist, wenn ein Mensch dir Aufmerksamkeit gibt, dich aus einer schrecklichen Situation rettet, dien Vertrauen erntet und dieses dann verwendet, um dich in ein noch größeres Unglück zu stürzen, als du zuvor warst.
Tolle Definition nicht?

Antylar ließ sich von May nicht stören und wandte sich nun ganz zu Ray um, anstatt nur den Kopf zu drehen.
Versus klopfte sich den Staub und die Erde von den Klamotten, als er endlich wieder auf den Beinen stand. Sein Messer steckte er griffbereit in den Gürtel zurück... Wobei er bei der Geschwindigkeit dieser Demonen nicht mithalten konnte..
Das Thema naschen verdrängte er. Er wollte gar nicht mehr darüber wissen..
Aber ihm entging nicht, dass Ray sich etwas anspannte, als das Thema der Reisenden fiel. Und zur Bestätigung plapperte die Demonin wild drauflos... was ihm wohl gar nicht gefiel.
Seine Augen weiteten sich, als May erwähnte, sein Gesicht käme ihr bekannt vor.
Reg dich ab Vers.. Das ist die beste Nachricht seit langem, aber wenn du dich jetzt darauf verlässt, dass es Sabo ist und er es dann doch nicht ist...
Er biss die Zähne zusammen und versank kurz in Gedanken, jedenfalls so lang, bis er überrascht zusammenfuhr, als der männliche Demon sie anbrüllte.
Da hatte sie wohl übermütig etwas preisgegeben, was sie nicht durfte
und... könnt ihr uns zu ihnen bringen? fragte er vorsichtig nach

Versus knirschte mit den Zähnen. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass die beiden sie so ausquetschten..
Er warf einen Blick auf Antylar und in seinem Blick stand deutlich, dass er das nicht wollte. Er würde die Reisenden auch ganz allein finden.
Doch der Drache war sich da nicht so sicher. Der salzige Geruch in der Luft beeinträchtigte seinen Spürsinn.. Sie müssten die komplette Küste absuchen.
Versus.. spring über deinen Schatten. Wir werden ihn niemals finden, wenn du so stur bleibst meinte er sanft.
Der junge Mann ballte die Hände zu Fäusten. Er musste einsehen, dass Antylar recht hatte.. Aber sein Stolz wollte das nicht zulassen. Er würde am Liebsten sofort weitergehen und diese Demonen hinter sich lassen... Aber..
Sein Name ist Sabo.. murmelte er schließlich und sah zuerst den Drachen an, dann die Demonen und schließlich zu Boden

Jetzt gab es kein Halten mehr
ihr kennt ihn? Sabo ist am Leben?! fragte er aufgeregt und bebte vor Aufregung und Freude. Sein Leben hatte wieder einen Sinn, die Suche ein Ende!
Ich bitte euch, bringt mich zu ihm! flehte er förmlich. Sein Verbissenes Ich hatte er förmlich abgelegt.
Antylar! Sabo lebt!
Hoch erfreut sprang er auf den Rücken des Drachen, umarmte seinen Hals am Ansatz und grinste wie ein kleiner Junge.
Dann sah er strahlend zu Ray.
bitte, bitte, bringt mich zu ihm
Erstaunt wandte Antylar den Kopf um. So hatte er Versus lang nicht mehr erlebt

Versus hörte May aufmerksam zu und versuchte sich vorzustellen, wie Sabo sich in all den Jahren verändert hatte.
Und so, wie sich das anhörte... naja, die Vorstellung war zu übertrieben..
Ganz sicher konnte er sagen, dass Sabo ziemlich gewachsen ist... aber das war Vers ja auch. Muskulöser.. aber jetzt hatte er den kleinen Sabo vor seinem inneren Auge, nur ein paar Nummern größer.
Er sah Ray mit einem dankbaren Blick an.
danke.. vielen Dank.. meinte er und setzte sich gemütlicher auf den Rücken des Drachen.
Die jahrelange Suche war vorbei. Noch heute würde er seinen Bruder wiedersehen

Ohne zu zögern folgte Antylar dem Demon. Jahrelang hatte er Versus auf seinem Weg begleitet und nun hatten sie ihr Ziel erreicht.
ja, er ist zwei Jahre älter als ich.. neun Jahre sind jetzt vergangen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe.. meinte er und strich durch Antylars Mähne.
Neun lange Jahre... Seit dem Angriff der Räuber..
Und dieser Ray ist dein Bruder, richtig? stellte Vers fest und sah die beiden Demonen abwechselnd an. Ja, sie sahen sich sehr ähnlich.
Dann schaute er wieder zu May hinauf.

Versus sah May mit schiefem Kopf an. Sie war schon seltsam..
sehr lang.. stimmte er zu und lächelte leicht Ich komme aus einem kleinen Dorf weit weg von hier. Nicht mal in der Nähe des Meeres.. Wir sind ja schon 'ne ganze Weile unterwegs, Anty und ich.
Er dachte kurz nach. Vouluna sagte ihm nichts.. oder doch? hatte er es vielleicht mal irgendwo aufgeschnappt?.. Möglich.. und gut möglich, dass er es schon wieder vergessen hatte.
Er fragte sich, wer diese Ambrow war, aber die würde er sicher noch kennenlernen, wenn sie zu den Reisenden und den Freunden der beiden Demonen gehörte.
Ungeduldig spähte er an Antylars Hals vorbei, um zu sehen, wann denn endlich der Strand in Sicht kam

Sukha schluckte bedenklich. Konnte er ihr glauben und vertrauen? Würde sie ihm wirklich nichts tun? Und sollte er sich wirklich seiner dummen, gar kindischen Neugierde hingeben?
A-Ambrow?
meinte er fragend und ging wieder einige Schritte auf sie zu, sodass sich die Distanz verringerte.
Kannst du mit deinen Freunden mir bitte helfen?
nuschelte er in den Kragen des Hemdes und sah fragend zu ihr auf. Da kam ihm ja, dass sie wohl keine Ahnung hatte wobei, dass er dies vielleicht erwähnen sollte...
Könnt ihr mir helfen heraus zu finden, woher ich komme und wer meine Eltern waren?
stellte er mit mehr Informationen seine Frage und blickte mit Augen, in welchen sich wieder Tränen sammelten zu ihr auf. Sie entstanden nicht, weil er mit einem NEIN rechnete und somit all seine Träume und Wünsche zerstört wusste, sondern aus dankbarkeit... sie wollte ihm so helfen ,wie er es wollte... nichts als Gegenleistung... zumindest schien es momentan so und solche Worte, wie sie hatte man ihm noch nie gesagt seit er sich erinnern kann... noch nie hat man ihm diese mögliche Freiheit gegeben, sondern er war gezwungen sich zu beugen und zu folgen.
G-Geht das?

Sukha lächelte dankbar zu ihr auf und nickte nur. Es würdeihm genügen, diese Mühe... hoffte er und ncoh viel mehr hoffte er, dass er hier sicher war und keine seiner bisherigen Erlebnise erleben musste, auch wenn er nun so viel Glück hhatte, dass er sich auf den Schlag des Pechs schon vorbereitete.
Denkst du, deine Freunde sind dir böse, dass du mir hilfst?
fragte er, um sie besorgt. Immerhin schlich er sich in ein fremdes Lager ein und erwartete auch noch Hilfe... da würde es doch sicher einige geben, die es nicht wollten... zum Beispiel der lilahaarige, den Sukha bereits kennen durfte.

Cirquashurah wanderte einen schmalen Weg zwischen hohen Bäumen entlang, versuchte sich an der Sonne zu orientieren und dachte gleichzeitig über seine Aufgabe nach. Wie sollte er es anstellen sich unter ein reisendes Nomadenvolk zu mischen, ohne ernsthaft Aufsehen zu erregen?
Man könnte sich als einer von ihnen ausgeben... startete er seinen ersten Versuch, verwarf ihn aber in der nächsten Sekunde wieder. Lange musste er nun wirklich nicht mehr gehen, um an das Meer zu gelangen. Ein spontaner Einfall sollte deshalb bald eintreten.
Ich könnte auch die Bestie auf die Reisenden hetzten, fast alle vernichten und dann als Retter auftreten...-Nein, das geht auch nicht. Cirquashurah schüttelte angespannt den Kopf und entschied sich für einen Umweg. Er bog seitlich in den kleinen Wald aus Kiefern ab, schaute sich nicht einmal um. Seine Instinkte würden ihn schon wieder auf den richtigen Pfad bringen.
Seine Umgebung wandelte sich immer mehr, wie er beiläufig festgestellt hatte. Die Luft roch nun leicht salzig, die Bäume sahen ganz anders aus, und vereinzelt wurde der Boden sandig. Wahrscheinlich hatte der Wind die kleinen gelben Körnchen vom Strand hier her getragen und sie dann unter den Bäumen wieder verloren. Auch die Tiere hatten sich gewandelt.
Cirquashurah hörte vereinzelte Grillen auf den Zweigen zirpen und ihre fröhliche Stimmung an alles um sie herum übertragen.
Nur nicht auf ihn. Er fühlte sich wie ein Fremdkörper in einer Wunde, lästig und schwer zu entfernen.
Ich werde mich als Reisender ausgeben und bei ihnen Schutz suchen. Dann lebe ich mich bei ihnen ein, ziehe mit ihnen umher und wenn alles so weit ist, bringe ich meine Zielperson um.
Auch wenn es dieses Mal nur nebenbei gedacht war, ihm gefiel die Vorstellung.

Ja, allein wegen ihm stimmte Versus zu.. Bei ihrer nächsten Frage musste er erstmal schlucken und schloss die Augen.
Es war hart, all die Bilder wiederzusehen.. Das Dorf, seine Eltern.. Doch wenn er schon am Erzählen war, konnte er auch weitermachen, oder?..
Vor neun Jahren wurde unser Dorf von Räubern angegriffen.. wir hatten keine Ahnung warum, was sie von uns wollten?.. Sabo und ich hatten sie damals belauscht und wollten die Dorfbewohner warnen.. Die haben uns allerdings nicht geglaubt. Und schließlich vielen die Räuber in unser Dorf ein
Bilder von brennenden Häusern und toten Dörflern übermannten ihn und er schlug die Augen auf.
Wir rannten so schnell es ging nach Hause, aber einer der Räuber stellte sich uns in den Weg. Sabo hielt ihn auf und schickte mich weiter... Das war das letzte Mal, dass ich ihn sah.
Während er erzählte, fixierte sein Blick das Fell auf Antylars Schulter.
ich rannte nach Hause. Dort fand ich meine Eltern.. ermordet, das Haus brannte. Da erwischte mich ein brennender Balken und ich rannte weg.. Bis ich schließlich ohnmächtig wurde und Antylar mich fand.