RPG Status:
WETTER: Schön warm, im Laufe des Tages wird es sehr heiß werden
JAHRESZEIT: Anfang Sommer, am Morgen
SITUATION: Das neue RPG-Kapitel hat soeben begonnen! :D
Gesucht: Über neue Mitglieder würden wir uns sehr freuen.
Ithryna ritt auf Silamith ziemlich weit hinten. Sie war allein, und doch umgeben von Nomaden. Sie sehnte sich nach Fox, obwohl er nicht weit weg war und sie auch noch nicht lange getrennt ritten. Die Elfin seufzte und schaute sich um. Nicht weit vor ihr entdeckte sie eine junge Frau mit weißem Haar. Just in diesem Moment hielt die Karavane - nicht auf einmal, aber stetig. Mühelos bahnte sich Ithryna aber durch die wenigen Reiter zu dem Mädchen. Es war jene, die auch bei en Trauernden gestanden hatte, als Caninus von den Lebenden gegangen war. Sie hatte einige Worte gesprochen, was Ithryna verwirrt hatte. "Sei gegrüßt. Wir kennen uns nicht wirklich, aber das würde ich gerne ändern. Vielleicht erinnerst du dich an mich?", sagte sie höflich. Erschrocken wandte Enya sich zu der fremden Elfe. Die Zeitspielerin. "Hallo. Nun, ähm... ja, ich erinnere mich. Mein Beileid nochmal, auch wenn es schon einige Zeit her ist.", sagte sie ein wenig perplex - sie war völlig in Gedanken versunken gewesen. Ithryna wusste keine passende Antwort. Dank war ja wohl kaum angebracht, und ein 'Ist schon in Ordnung' erst recht nicht. Nach einer Weile des Schweigens kam sie einfach zum eigentlichen Thema zurück. "Ich bin jedenfalls Ithryna." "Enya.." Die Antwort war knapp. Enya mochte keine großen Worte, sie schwieg lieber. Und sie wollte endlich rasten, nicht nur warten - denn sie wollte sich eine ruhige Stelle am Meer suchen und einsam sein, wie immer.
Ithryna Ergriffen beobachtete ich die ganze Szenerie. Nie hatte ich Mariko so erlebt. Sie lies allem freien Lauf, wirklich allem. Es machte mcih glücklich, doch die Gründe wiederum machten mich traurig. Ich wollte sie so gerne in den Arm nehmen, trösten. Doch dann dachte ich mir, dass Anders das schon gut genug machte, besser, als ich es je könnte. Also kniete ich mich neben Fox, der nun allein bei seinem toten Vater saß. Sanft schob ich meine Hand in seine. "Er war ein guter Mann. Es tut mir so Leid...", hauchte ich, sodass nur Fox es mitbekam. Gemischte Gefühle stiegen in mir auf. Er hatte mir erst vor wenigen Stunden seine Liebe gestanden und nun sorgte alles andere dafür, dass wir uns nicht einmal mehr darüber freuen konnten. Zumindest nicht so sehr, wie wir es gerne würden.
Enya Stumm entfernte ich mich wieder einige Schritte. Mein Körper wurde wieder geisterhaft durchscheinend, ich wurde wieder zu einer Seele. Ich gehörte hier nicht her. Ich hätte mich nie einmischen sollen, doch es war zu spät. Oder auch nicht. Wenn ich jetzt verschwand, würden sie mich vergessen, dessen war ich sicher. Doch in meiner nebelhaften Form blieb ich. Nur wenn man genauer hinsah, würde man mich sehen - und diese Leute würden nicht genauer hinsehen. Sie waren gefangen in ihrer Trauer.
Enya Die feste Gestalt meinerseits hatte wieder Überhand genommen und meine Füße hatten mich letztendlich doch zu dem Grüppchen getragen, so dass ich die wütenden Worte hörte. Nun konnte ich auch die blassen rosa Bänder erkennen. Von dem Papiermann zu dem trauernden Mädchen und auch von der Zeitspielerin zu dem Bruder des Mädchens. "Ihr teilt das gleiche Leid.", murmelte ich, dann sah ich stur auf den Boden, doch meine Worte waren klar und an Anders gewandt. "Verzeiht meine Dreistigkeit, mich einzumischen. Doch dieser Arzt ist kein gewöhnlicher, er trägt Magie in sich. Wie wir alle... Doch das Wichtigere ist, dass er - wie ich denke - nicht meint, dass man nicht trauern soll. Sondern dass man weiterleben soll im Sinne des Toten, ihn auch nach dem Leben noch stolz machen. Sicher, man ist erst traurig... Doch wie würdet Ihr im Sterben liegen wollen? Umringt von trauernden, weinenden Geliebten? Oder von Geliebten, die euch mit einem Lächeln verabschieden - einem Lächeln über die glückliche Zeit? Man kann noch sein ganzes Leben lang trauern, doch das sollte nicht zum einzigen und größten Lebensinhalt werden."
Ithryna Ich besah das Mädchen nachdenklich. Hatte ich sie schon einmal gesehen? Und wie konnte es sein, dass sie völlig unverletzt war, ohne auch nur den kleinsten roten Fleck auf ihrem weißen Gewand? Und wen hatte sie mit ihrem Gemurmel gemeint? Es war mir ersteinmal egal. "Sie hat Recht. Caninus würde nie wollen, dass seine Kinder eiwg trauern. Eine Zeit lang, ja, das ist nur natürlich. Auch ich bin traurig... doch wir sollten uns nicht nur auf ihn konzentrieren. Wir standen ihm nahe, doch es gibt etliche Tote, die ebenso wie er eine Bestattung verdient haben. Zudem wissen wir nicht, ob die Leute aus der Stadt uns erneut angreifen. Man weiß nie, was Scipio noch so vorhat.", stimmte ich mit sanfter Stimme zu. Ich wusste nicht, dass Scipio tot war, denn ich konnte nur die Zukunft sehen, nicht die Vergangenheit. Die Vergangenheit konnte ich zwar in für alle sichtbare Bilder zeigen - doch nur, wenn ich sie selbst erlebt oder von jemandem erzählt bekommen hatte.
Ithryna Ich lauschte den leisen Worten von Caninus, die er zu seinen Kindern sprach. Er rührte mich zu Tränen mit seiner Liebe. Selbst im Sterben schenkte er ihnen noch alles, was er hatte - vorallem jene Liebe, die er ihnen vielleicht nie hatte so offen zeigen können. Er war ein weiser Mann und es tat mir Leid, ihn so sterben zu sehen.
Enya Ich riss vor Ehrfurcht die Augen auf. In jenem Moment, als die Seele des Sterbenden in die Höhe empor stieg, wurde der Rest seiner zerfetzten Aura goldfarben. Gold! Die höchste Aurafarbe, die es gab, sie war selten und zeigte bedingungslose Liebe und Gnade - und die Erleuchtung. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Die meisten Auren waren einfach immer blasser geworden, gräulicher, bis sie verpufften. Sobald die Seele fort war, verschwand die Aura. Ein ganz natürlicher Vorgang. Mit leicht geöffnetem Mund und geweiteten Augen schwebte ich am Rande der Baumgruppe, ohne einen richtigen Gedanken. Nur der Anblick der goldenen Seele prangte vor meinem inneren Auge.
Ithryna Als Fox davon stürmte, ergriff ich flink die Zügel seines feurigen Hengstes und folgte ihm mühsam. Schließlich aber kamen wir an und ich sah, was Mariko so zum schreien gebracht hatte: Ihr Vater, der liebe und weise Caninus, lag im Sterben. Seine Wunde war schrecklich. Ich stieg von Silamith's Rücken und wollte dem Geschwisterpaar meine Trauer kund tun, doch ich stand nur reglos, traurig einige Schritte hinter ihnen. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich absurderweise schwarze Kleidung trug - passend zu einer solchen Tragödie. Eine Träne rann mir über die Wange, dann riss ich mich zusammen. Nur zwei Schritte neben mir lag ein Mann. Seine Kehle war durchtrennt, recht sauber. Und tödlich. Seine Augen blickten weitaufgerissen, aber starr ins Nichts. Ich lies mich auf die Knie sinken und schloss seine Augen. Das gleiche tat ich noch bei zwei weiteren Leichen, die in meiner Nähe lagen. Am liebsten hättte ich jedem die Augen geschlossen, doch es waren zu viele Tote. Mein Blick erhaschte einen Schemen in den Bäumen, weit hinten. Ich ignorierte es, da ich eh Tränen in den Augen hatte, die meinen Blick trübten. Mika sprang plötzlich auf meine Schulter und ich zuckte zusammen. Sanft streichelte ich sie dann. Ich schaute wieder zu Fox und Mariko. Sie würden in wenigen Minuten Weisen sein, das wurde mir nun klar. Es würde beide verändern. Doch ich würde alles tun, um ihnen zu helfen. Ich würde Fox ewig lieben und Mariko war wie eine Schwester für mich. Wir würden es schaffen, da war ich mir sicher.
Enya Als Seele saß ich in einem Baum. Mein Blick glitt über das Schlachtfeld. Es war so leer. Nur noch wenige Seelen schwirrten umher. Alle anderen waren im Nichts verschwunden - oder ins Licht, in den Himmel.. wer weiß. Ich spürte einen Blick auf mir. Es war die Elfe, die Visionen hatte. Sie hatte eine violette Aura, mit grün-blauen Sprenkeln. Auch einige silbrige Punkte hatte ich schon wahrnehmen können. Als sie wieder weg schaute, folgte ich erleichtert ihrem Blick. Der Feuermann und seine Schwester, die Windflüsterin. Er hatte eine kräftig orangene Aura. Die Aura der jungen Frau hatte eine rötliche Aura, mit einigen bräunlichen und auch grauen Sprenkeln. Doch sie hatte viele Einrisse, also war sie verletzt. Seufzend schwebte ich vom Baum herunter, als ich plötzlich den Hauch von Aura bemerkte. Ein Sterbender inmitten der Gruppe! Seine Seele klammerte sich an den Körper, wurde jedoch unbarmherzig fortgerissen. Sollte ich eingreifen? Nein, lieber nicht...
Vorname: Enya Fae Nachname: Alfirin Spitzname: Eny Bedeutung des namen: Enya - "Wasser des Lebens" / "der Kern" / "Körper, Geist und Seele" / "kleines Feuer" ; Alfirin - "Immerweiß", Fae - "Seele" Geschlecht: weiblich Alter: 19 Jahre Wesen: Seelenleserin Magische Fähigkeit: Enya kann die Seelen und damit Auren anderer sehen und deuten - sie selbst kann eine geisterhafte Form annehmen, indem sie nur noch als eben solche Seele unterwegs ist. Dabei löst sich ihr Körper sozusagen auf, sie kann ihn aber auch zurücklassen, um als Seele unverwundbar zu sein - jedoch ist ihr Körper dann verwundbar. Lebendsunterhalt: Sängerin (kann unglaublich klar und hoch singen)
AUSSEHEN
Haare: weiß, gewellt, etwa brustlang Augen: blaugrau Haut: sehr blass, aber rosige Wangen und vorallem rote Lippen Statur: schlank, aber nicht dürr, zierlich, zerbrechlich Größe: 1,67m Besonderes: die weißen Haare, trotz des jungen Alters
Schmuck: ein diademartiger Kopfschmuck, der doch relativ schlicht ist - ein Stück Metall mit einem Amethyst daran Waffen: ein kleiner Dolch, den sie aber noch nie ernsthaft angewendet hat Kleidung: ein weißes Kleid, das aus vielen Lagen Tüchern zu bestehen scheint, dazu oft einen Schleier aus Spitze und Tüll Bild:
VERHALTEN
Charackter: Enya ist eine ruhige, traurige Person. Ihr Leben bedeutet ihr nichts, da sie nichts hat, wofür es sich zu leben lohnt. Sie weint öfter, als dass sie lacht und ist eine Außenseiterin, weil sie sich nicht traut, zu anderen zu gehen. Sie versucht zwar, anderen zu helfen, doch sie weiß einfach nicht wie. Zuhören kann sie gut, Ratschläge erteilen auch - doch mehr nicht. Den Nomaden folgt sie seit einigen Jahren so verschlossen, manche wissen nicht einmal, dass sie existiert. Doch Enya kennt jeden Nomaden - zumindest dessen Seele und Aura - vom Sehen her und beobachtet manche still, wenn auch nur einige Stunden. Charackterzitat: Eine Träne rollt über mein Gesicht, sie ist so einsam wie ich. Doch trotzdem geht sie ihren Weg. Stärken: + still sein + Auren lesen + zuhören
Schwächen: + hasst ihr Leben + ist sehr ängstlich gegenüber Kontakt mit anderen + fühlt sich nutzlos
Mag: + Stille + Auren lesen + Seelen beobachten Mag nicht: + ihr leben + Kampf und Krieg + wenn sie nicht helfen kann -> fühlt sich dann nutzlos (also fast immer)
Verhalten: Enya sieht die die Welt als ein Geschenk, doch sie glaubt, sie ist es nicht würdig, diese schöne Welt erleben zu dürfen. Gleichzeitig ist sie der Meinung, dass sie verschandelt wird von allem Bösen und fürchtet die Zukunft, in der sie den stetifen Aufstieg des Bösen vermutet.
SONSTIGES
Reittier: keines, sie reist als Seele Name: // Bild: //
Geschichte: Enya wurde als Tochter zwei ganz normaler Leute geboren. Ihre Mutter war Schneiderin und ihr Vater Schmied. Daher hatte sie immer schöne Gewänder und ihr Vater fertigte ihr das Diadem an - auch wenn es nicht so wertvoll war wie ein echtes aus Silber. Schon früh nahm Enya die Auren und Seelen war, doch ihre Eltern glaubten ihr nicht. Erst als es soweit ging, dass sie einem Kunden vorwarf, ihren Vater betrügen zu wollen, nahmen ihre Eltern die Sache ernster - aber in einer falschen Richtung. Sie straften ihre Tochter damit, dass sie das Haus nicht mehr alleine verlassen durfte, ihr wurden jegliche Kontakte unterbunden und sie wurde auf Dauer depressiv und einsam. Mit 17 Jahren verließ sie das elterliche Heim und wurde bald ein Mitglied der Nomaden - wo sie zumindest anerkannt wurde und man ihr klar machte, dass sie NICHT krank war, sondern wie sie. Einmal noch kehrte sie zu ihren Eltern zurück und erzählte davon. Sie entschuldigten sich und erzählten ihr von Grandma Ophelia, die eine Nomadin gewesen war und wohl dies eine Generation übersprungen hatte. Trotzdem zog Enya mit den Nomaden weiter, da sie sich dort wohler und normaler fühlte.
Ithryna "Es ist keine Einbildung, Fox. Wir haben es geschafft. Doch der Preis ist hoch." Der letzte Satz war eher genuschelt. Kurze Bilder flammten vor meinem inneren Auge auf, und nur wenige Augenblicke später lagen sie real vor uns. Der Platz unter dem riesigen Baum war zu einem Schlachtfeld geworden, wüst, in Blut getränkt. Tränen traten in meine Augen und ich lies meinen verschleierten Blick über die verwüstete Landschaft streifen. Tote über Tote, Feinde wie Freunde. Verletzte, die auf dem blutgetränkten Boden die letzten rasselnden Atemzüge nahmen, von ihren überlebenden Liebsten Abschied nahmen oder still und einsam den Tod herbeisehnten, weil der Schmerz so groß war. Am Himmel kreiste ein Greif, auf dem zwei Nomaden saßen - ich schenkte ihnen keine Beachtung. Sie lebten, das freute mich, doch mein Herz war efüllt von der Trauer um die Toten. Darum bemüht, Silamith durch den Teppich aus Leichen zu lotsen, ohne eine Leiche zu treten, kämpfte ich mich mit tränennassem Gesicht vorwärts. Was würde mit all diesen Leichen geschehen?
Du hast einen tollen Schreibstil. Sehr ergreifend und beschreibend, bei mir (ja, ich versuche mich auch an Geschichten..^^) fehlt irgendwie immer die Hintergrundhandlung.^^
(Sorry, dass ich so ewig nicht geschrieben habe. ._.)
Ithryna Ich gab Silamith zu verdeutlichen, dass sie sich mehr zu Fox bewegen sollte, bis die Flanken unserer Reittiere aneinander lagen. Dann zog ich Fox' Kopf sanft zu mir und küsste ihn. Anschließend sah ich ihm in die Augen. "Ich kann mich nicht verstecken. Ich muss mit kämpfen!", sagte ich eindringlich. Dann ritt ich wieder vorwärts. Doch je näher wir dem Großen Baum kamen, desto mehr Soldaten aus der Stadt kamen uns entgegen - unbewaffnet, auf der Flucht. Verwirrt schaute ich ihnen entgegen, wie sie schreiend reiß aus nahmen und dabei selbst vor uns Angst zeigen - dabei waren wir unbewaffnet.
Ithryna Endlich in Freiheit beschleunigte Silamith ihren Lauf und trug Mika und mich rasch in Richtung Lager. Schon bevor ich es sah, hörte ich die Schreie mit meinen guten Elfenohren - und sah hilflos zu Fox. "Sie kämpfen schon, wir sind zu spät.", teilte ich ihm mit, unwissend, ob er bereits zu der selben Erkenntnis gekommen war.
Ithryna "Was ist?", fragte ich angespannt und schaute Fox an, da er seinen Satz nicht zu Ende sprach. Dann aber schaute ich wieder nach vorn und sah, dass uns Wachen den Weg aus der Stadt versperren wollten. Ich schaute ihnen entschlossen entgegen, Silamith hielt ihr Horn nach vorn - doch wir würden aufgespiest werden, dessen war ich mir sicher. Angsterfüllt sah ich zu Fox. "Kannst du ihnen das Feuer schicken?", fragte ich und zügelte Silamith ein klein wenig, damit wir nicht in die Wachen hineinrannten und in ihre Waffen, während Fox das Feuer rief - falls er das tun würde.
Ithryna Ich sah mich kurz um und Bilder flackerten auf. Dann sah ich panisch zu Fox. "Wir müssen uns beeilen! Ich habe Nilder gesehen, das Lager wird überrumpelt!", schrie ich, trieb Silamith an und ließ mich von der tapferen Einhornstute durch die Menge tragen. Sie suchte sich ihren Weg und ich beneidete sie. Ich hätte nicht so zielsicher über Leichen gehen können, wie sie. Aber sie spürte wohl die Not und das trieb sie mehr an als ich.
Ithryna Das knacken der brechenden Knochen lies mir übel werden, doch ich verdrängte es. Stattdessen zog ich Fox das letzte Stück zu unseren Pferden. "Glaubst du, es ist gut, Verstärkung zu holen? Oder warnen wir lieber die anderen und drängen zum Aufbruch?", fragte ich Fox, während ich mich auf Silamith schwang.
Itrhyna Ich spürte, wie sich Marikos Hand aus meiner wand, und musste es unterdrücken, ihr nachzurennen. Mit feuchten Augen sah ich Fox an. Hilflosigkeit und Angst sprachen aus meinen Augen, und ich kam mir erbärmlich vor: Eine Zeitspielerin, der die Zukunft verwehrt wurde. Der Lärm schmerzte in meinen Ohren, kleine Steinsplitter trafen mich und fielen zu Boden, wo sie doch wieder umhergetreten wurden. Schreie hallten durch die Luft und weckten Erinnerungen. Das Bild des Kerkers kam wieder hoch und ich war mir nicht sicher, ob ich es allen zeigte oder es nur in meinen Gedanken war. Schließlich aber raffte ich mich auf, ergriff anstatt Marikos Hand die von Anders und zog ihn und Fox weiter zu den Pferden. Wir mussten hier weg. Ich kannte Anders Kraft nicht, ich spürte nur, dass seine Haut anders war. Fox würde mit dem Feuer viel anrichten können - gutes wie schlechtes. Ich sah mich um und fand nur Chaos. "Sie wird es schaffen. Mariko ist stark und das Chaos hier wird ihr helfen. Wir aber müssen dafür sorgen, dass die Nomaden raus kommen!", sagte ich eindringlich zu den beiden Männern.
Ithryna Ich hatte es geahnt. An der einen Hand hatte ich Mariko, an der anderen Fox. Ich zog beide zu den Pferden und dank Mariko auch Anders. Wir mussten hier weg! Mika saß unruhig auf Silamith. Meine Einhornstute war ebenso unruhig wie das kleine Eichhörnchenwesen. "Beeilt euch! Wir müssen zum Tor und dafür sorgen, dass es nicht geschlossen wird!", sagte ich und dachte dabei nur an das Wohl der Nomaden.
Ithryna Ich erschrak etwas, als Fox seine Arme um mich schlang, doch als ich bemerkte, dass er es war, lehnte ich mich erleichtert an ihn. Es war so schön, seine Nähe zu spüren - doch Mariko trübte die Freude. Sie sprach wahre Worte, ganz klar. Ich stand auf vollkommen hinter ihr. Doch der Fürst war so mächtig. Allerdings - wir hatten alel magische Gaben. Jeder einzelne von uns Nomaden, und wir würden sicher zusammenhalten. Und was konnten ein paar schwache Menschen und ein paar trainierte, aber magielose Wachen schon gegen ein Volk wie unseres ausrichten? Allein Fox konnte mit nur wenig Mühen eine ganze Horde von ihnen mit seinem Feuer vernichten - und eine weitere mit seinen bloßen Fäusten.
Ithryna Mit mulmigem Gefühl sah ich dem Fürsten entgegen. Seher und Allwissende. Das hatte er gesagt. Ich war eine Zeitspielerin. Ich konnte nicht in die Erinnerungen Fremder eindringen, aber sollten sie mir ihre Erinnerung erzählen - so konnte ich sie aufzeigen. Das Problem daran war nur, dass ich nicht wusste, ob ich auch Lügen zeigen konnte. Außerdem waren es viel zu viele Menschen. Und das war letztendlich auch der Grund, warum ich dem Fürsten eine Kräfte nicht anbot. Die Unwissenheit.
Ithryna Die Leute schwiegen. Niemand sagte etwas und die Stille legte sich drückend über uns. Mariko hatte alle erstaunt. Die Lascivios, die Menschen, den Fürsten. Und ja, man spürte den Ärger dieses Bastards. Langsam ging ich näher zu Mariko. "So wahr deine Worte sind, so gefährlich sind sie auch.", raunte ich mit gesenktem Kopf. Ich würde zu ihr stehen, wie auch Fox es tun würde. Es war meine Pflicht. Sie war eine Freundin, eine Schwester, eine Leidensgenossin. Ich würde sie nicht kampflos dem Kerker oder Galgen überlassen.